Was ist Phase Aware Matching und warum brauchen wir es?

Wir verstehen diese Auswahl im Sinne eines „Matchings“, als ein Knüpfen von Beziehungen, die ein Miteinander ermöglichen und damit Autonomie und gegenseitiges Wachstum fördern. Diese Beziehungen sind dynamisch und unterlaufen einen ständigen Wandel - genau wie sich Menschen verändern, ändern sich auch die Anforderungen von Unternehmen und Teams in unterschiedlichen Phasen. Um diese Potenziale bewusst nutzen zu können, haben wir ein sogenanntes Phase-Aware Matching entwickelt. Es ermöglicht Teams bzw. Unternehmen geeignete Mitarbeiter:innen je nach Unternehmens- bzw. Teamphase zu finden. Zudem ermöglicht es Menschen passende Unternehmen in Bezug auf ihre Vorlieben für diese Phasen zu identifizieren.

Aus welchen Teilen besteht das Phase-Aware Matching? Unser Phase-Aware Matching bringt Unternehmen und Menschen über zwei Bausteine zusammen: 

1. Unternehmensphasen
2. Phasen-Typen

Auf Unternehmensseite bestimmen wir die Phase, in dem sich ein Unternehmen oder ein Team derzeit befindet. Dabei unterscheiden wir zwischen der Orientierungs-, Wachstums-, Stabilisierungs- und Stagnationsphase.  

Auf der anderen Seite, die der Mitarbeiter:innen, erfassen wir über eine eigens entwickelte Logik, für welche Unternehmens- bzw. Teamphase man die stärksten Präferenzen hat. Dabei erheben wir drei Phasentypen, die in jeder Person mehr oder weniger stark vorhanden sind: 

• Erkunder:in
• Gärtner:in
• Hüter:in

Mehr dazu in unserem Artikel zu “Phase-Aware Matching: Typen”

In welchen Phasen kann sich ein Unternehmen befinden? Um herauszufinden, in welchen Phasen sich ein Unternehmen oder Team befinden kann, haben wir eine ausgiebige Literaturrecherche betrieben und konnten insgesamt 4 Phasen identifizieren, in der sie sich typischerweise befinden. Sie befinden sich in einem durchgehenden Zyklus.

In dieser Phase ist das Unternehmen bzw. Team jung oder hat gerade eine Krise überstanden. Diese Phase ist vor allem gekennzeichnet durch eine flache Hierarchie und ein familiäres Klima. Man kann sich das Team oder Unternehmen in dieser Phase auch als Zusammenschluss von Menschen mit einer geteilten Leidenschaft vorstellen. Hier findet man ein experimentierfreudiges und innovatives Umfeld vor, da sich das Team oder Unternehmen mit der Produktfindung befasst. Meist gibt es einen oder nur wenige Eigentümer:innen und das Unternehmen ist gegebenenfalls noch nicht am Markt sichtbar.

Nach der Orientierungsphase tritt das Unternehmen oder Team typischerweise in eine Wachstumsphase ein. Diese zeigt sich, da bereits erste Erfolge am Markt erzielt wurden. In dieser Phase wird an der experimentierfreudigen Kultur aus der Orientierungsphase festgehalten. Die Phase ist dadurch charakterisiert, dass es noch keine festgesetzten Prozesse gibt. Diese werden gegen Ende der Phase zum ersten Mal formalisiert. Das Umfeld am Markt ist hier meist durch starke Konkurrenzsituationen bestimmt, weshalb Produktivität und Agilität des Unternehmens und der Mitarbeitenden belohnt wird. Auch in dieser Phase hat das Unternehmen einen oder mehrere, wenige Eigentümer:innen und schon gegebenenfalls einige Shareholder:innen. Der Hauptfokus in der Wachstumsphase liegt auf dem Erzielen erster sichtbarer Erfolge des Unternehmen oder Teams.

In dieser Phase pendelt sich das Wachstum des Unternehmens bzw. Teams ein und es tritt eine Sättigung ein. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnet das Unternehmen bzw. Team die meisten Mitarbeiter:innen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, steigt das Bedürfnis nach Effizienz und reibungslosen Abläufen. Der Hauptfokus liegt nun auf einem klaren Definieren von Arbeitsprozessen. Durch den verstärkten Fokus auf Organisation und Effizienz entstehen ausgeprägte und sehr komplexe Hierarchien in Teams und im gesamten Unternehmen. Durch diese Hierarchien entstehen wiederum Nischen, weshalb das Unternehmen vermehrt nach Spezialistenrollen sucht. Des Weiteren kennzeichnet sich diese Station des Unternehmenszyklus durch mehrere, verteilte Eigentümer:innen, die alle Einfluss auf das Unternehmen haben können. Zudem sinkt der Grad an Innovation im Team bzw. Unternehmen, da sich das angebotene Produkt erfolgreich auf dem Markt etablieren konnte.

Die gesunkene Produktinnovation führt sich in dieser Phase durch übermäßige Risikovermeidung und ein konservatives, sicherheitsorientiertes Agieren fort. Was früher als Stärke eines Teams oder Unternehmen gesehen wurde, ist jetzt eher als Schwäche zu sehen. Darunter fallen vor allem rigide und einschränkende Strukturen durch die es Manager:innen nicht mehr schaffen, kollektive Maßnahmen gegen die Stagnation zu mobilisieren. Durch eine Veränderung der Marktsituation oder einen ausgeschöpften Markt schrumpft das Unternehmen oder Team auf eine lebensfähige Größe. Diese Verkleinerung kündigt sich in der Regel durch eine verminderte Nachfrage am Produkt und fallende Preise an. Jedes Unternehmen kommt irgendwann z.B. durch eine plötzliche Veränderung der Marktsituation in diese Phase, aber nicht jedes schrumpft mit dem Markt. Das liegt daran, dass sie es schaffen sich rechtzeitig neu zu erfinden und die richtigen Maßnahmen abzuleiten.

Wie schafft man nun den Sprung aus der Stagnation in die Neuorientierung? 

Mit den Mitarbeiter:innen, welche die passenden Phaseneigenschaften mit sich bringen. Finde mehr Informationen über die Phaseneigenschaften des Phase Aware Matching im nächsten Artikel.

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