Berufe vorgestellt - Syndikusrechtsanwält:in

Interesse an rechtlichen Fragestellungen\nSyndikusrechtsanwält:innen arbeiten in Unternehmen, was bedeutet, dass sie tägliche rechtliche Fragestellungen und Herausforderungen meistern. Wer ein Interesse an Recht, Verträgen und Unternehmensführung hat, findet in diesem Beruf spannende Aufgaben.\n\nDiverse Tätigkeitsfelder\nSyndikusrechtsanwält:innen sind in unterschiedlichsten Branchen tätig, von der Industrie über IT bis hin zu Gesundheitswesen. Das ermöglicht ein breites Spektrum an Erfahrungen und die Möglichkeit, in verschiedenen rechtlichen Bereichen zu arbeiten.\n\nDirekter Einfluss auf die Unternehmensstrategie\nAls interne Rechtsberater:innen müssen Syndikusrechtsanwält:innen nicht nur rechtliche Risiken minimieren, sondern auch aktiv an strategischen Entscheidungen mitwirken. Das schafft eine bedeutende Rolle innerhalb des Unternehmens und gibt die Möglichkeit, Einfluss auf wichtige Entscheidungen zu nehmen.\n\nEthische Verantwortung\nSyndikusrechtsanwält:innen tragen zur Fairness und Sicherheit innerhalb eines Unternehmens bei, indem sie sicherstellen, dass alle Geschäfte rechtlich korrekt ablaufen. Dies kann als verantwortungsvolle und sinnvolle Aufgabe empfunden werden.\n\nWork-Life-Balance\nIm Vergleich zu vielen anderen Anwaltstätigkeiten, wie beispielsweise in Großkanzleien, bieten Stellen als Syndikusrechtsanwalt oft eine bessere Work-Life-Balance, da die Arbeitszeiten häufig geregelter sind und keine ständige Überstundenkultur herrscht.

Die wichtigsten Aufgaben umfassen die rechtliche Beratung der Unternehmensführung, Vertragsgestaltung, Risikobewertung sowie die Vertretung des Unternehmens vor Gericht.

Als Syndikusrechtsanwält:in stehen Sie vor mehreren Herausforderungen, darunter die Aufrechterhaltung der rechtlichen Compliance innerhalb des Unternehmens, das Management von Risiken, die Beratung der Geschäftsführung zu komplexen rechtlichen Themen sowie das Verhandeln von Verträgen. Zudem müssen Sie die Balance zwischen den Interessen des Unternehmens und den rechtlichen Vorgaben wahren, was oft hohe fachliche Expertise und Verhandlungsgeschick erfordert. Eine weitere Herausforderung ist die ständige Aktualisierung von Kenntnissen in sich schnell ändernden Rechtsbereichen sowie der Umgang mit internen und externen Stakeholdern, bei denen es wichtig ist, klare und verständliche rechtliche Informationen zu kommunizieren.

Um als Syndikusrechtsanwält:in einzusteigen, benötigt man in der Regel ein abgeschlossenes Jurastudium, das mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen wird, sowie das zweite Staatsexamen. Anschließend kann man sich, abhängig von der Branche, in der man tätig sein möchte, durch Praktika, Referendariate oder erste Anstellungen im Personal- oder Unternehmensrecht vorbereiten.

Es ist von Vorteil, spezifische Kenntnisse in relevanten Rechtsgebieten wie Arbeitsrecht, Vertragsrecht oder Gesellschaftsrecht zu erwerben. Praktische Erfahrungen in Unternehmen oder Kanzleien, die sich mit diesen Themen befassen, sind ebenfalls hilfreich. Viele Syndikusrechtsanwälte haben vorher in einer Anwaltskanzlei gearbeitet, bevor sie in ein Unternehmen gewechselt sind.

Typische Aufstiegschancen innerhalb dieser Position können unter anderem die Weiterentwicklung zu einem Senior Syndikus, der Position des rechtlichen Leiters (Head of Legal) oder der Wechsel in die Geschäftsleitung umfassen. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung besteht die Möglichkeit, Führungsrollen zu übernehmen oder als Berater tätig zu werden, eventuell auch außerhalb des Unternehmens in der Beratungsbranche.

Ein kontinuierliches Lernen und Weiterbilden, beispielsweise durch spezifische Fachanwaltslehrgänge oder Masterstudiengänge, kann die Karrierechancen zusätzlich steigern.

Ein typischer Arbeitstag für einen Syndikusrechtsanwalt oder eine Syndikusrechtsanwältin beginnt oft morgens gegen 8 oder 9 Uhr im Büro. Der Tag startet meistens mit dem Überprüfen von E-Mails, um wichtige Anfragen oder Informationen von Kollegen und externen Partnern zu sichten.

Nach dem E-Mail-Check steht oft ein kurzes Team-Meeting auf dem Programm, um die aktuellen Projekte zu besprechen und Prioritäten für den Tag festzulegen. Hierbei werden auch eventuell rechtliche Fragestellungen erörtert, die für die Firma relevant sind.

Im Laufe des Vormittags verbringt der Syndikusrechtsanwalt dann Zeit mit der Erstellung und Prüfung von Verträgen, insbesondere dann, wenn neue Geschäftsmöglichkeiten oder Kooperationen im Raum stehen. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Verträge den rechtlichen Anforderungen entsprechen und die Interessen des Unternehmens gewahrt bleiben.

Des Weiteren kann es erforderlich sein, rechtliche Beratungen für verschiedene Abteilungen des Unternehmens durchzuführen, wie zum Beispiel Marketing, Personalabteilung oder Forschung und Entwicklung. Manchmal sind auch Schulungen geplant, bei denen rechtliche Grundlagen zu spezifischen Themen vermittelt werden.

Am Nachmittag stehen häufig Vertragsverhandlungen mit externen Partnern oder Kunden an. Hier wird darauf geachtet, dass alle rechtlichen Punkte klar und transparent für alle Beteiligten sind. Darüber hinaus können auch Gerichtstermine oder Anhörungen anstehen, die die Anwältin oder der Anwalt vorbereitet.

Zusätzlich sind regelmäßig Ad-hoc-Anfragen von anderen Abteilungen oder Geschäftsführern zu erwarten, die schnelle rechtliche Einschätzungen erfordern.

Der Arbeitstag endet oft um 17 oder 18 Uhr, wobei sich die abschließenden Stunden oftmals mit der Dokumentation der erbrachten Leistungen sowie der Planung für den nächsten Tag beschäftigen. Einmal wöchentlich finden außerdem Gespräche mit der Unternehmensleitung statt, um strategische rechtliche Themen zu besprechen.

Die berufliche Zufriedenheit und Work-Life-Balance von Syndikusrechtsanwält:innen kann in der Regel als hoch eingestuft werden. Diese Position, die oft in Unternehmen oder größeren Organisationen angesiedelt ist, bietet häufig eine klare Strukturierung der Arbeitszeiten und ermöglicht es den Anwält:innen, eine bessere Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden im Vergleich zu traditionelleren Kanzlei-Jobs. Viele Syndikusrechtsanwälte schätzen die Möglichkeit, nicht nur rechtliche Fragestellungen zu bearbeiten, sondern auch an strategischen Entscheidungen des Unternehmens beteiligt zu sein. Der Umgang mit Mandanten in einem stabilen Rahmen und die Vielfalt der Aufgaben können zur hohen beruflichen Zufriedenheit beitragen. Herausforderungen wie hohes Arbeitsvolumen oder rechtliche Risiken können jedoch auch einen Einfluss auf die Zufriedenheit haben.

1. Rechtssicherheit gewährleisten: Syndikusrechtsanwälte beraten Unternehmen in rechtlichen Fragen und stellen sicher, dass diese ihre Geschäfte im Einklang mit geltenden Gesetzen führen. Dies trägt zur Stabilität des Wirtschaftsrechts bei und fördert das Vertrauen in rechtliche Rahmenbedingungen.

2. Betriebliche Compliance: Sie implementieren und überwachen umfassende Compliance-Programme in Unternehmen, um Gesetzesverstöße und damit verbundene rechtliche Risiken zu minimieren. Dies schützt sowohl das Unternehmen als auch seine Mitarbeiter vor rechtlichen Konsequenzen.

3. Konfliktlösung: Syndikusrechtsanwälte helfen bei der Mediation und Lösung von internen Konflikten innerhalb von Unternehmen. Dadurch wird ein harmonisches Arbeitsumfeld gefördert, was die Produktivität und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter steigert.

4. Förderung von Unternehmensethik: Durch ihre Beratungsfunktion tragen Syndikusrechtsanwälte zur Entwicklung und Implementierung ethischer Standards in Unternehmen bei, was nicht nur rechtliche, sondern auch soziale Verantwortung fördert und das Ansehen des Unternehmens in der Gesellschaft stärkt.

5. Unterstützung von Innovation: Sie beraten Unternehmen zu rechtlichen Aspekten von Innovationen und neuartigen Geschäftsmodellen, was die wirtschaftliche Entwicklung und den technologischen Fortschritt in der Gesellschaft unterstützt.

6. Bildung und Aufklärung: Syndikusrechtsanwälte engagieren sich häufig in der Weiterbildung ihrer Kollegen und der Gesellschaft, indem sie Workshops, Seminare oder Vorträge zu rechtlichen Themen anbieten. Dies fördert das rechtliche Bewusstsein in der Gesellschaft und hilft, rechtliche Grundlagen besser zu verstehen.

7. Schutz der Verbraucherrechte: Durch die Beratung von Unternehmen in Bezug auf Verbraucherrecht tragen Syndikusrechtsanwälte dazu bei, dass Unternehmen faire und transparente Geschäftsbedingungen schaffen, was letztlich den Schutz der Verbraucherinteressen stärkt.