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Berufe vorgestellt - Hochschullehrer:in

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Hochschullehrer:innen vermitteln Wissen an Studierende, betreuen Forschungsprojekte und publizieren wissenschaftliche Arbeiten. Sie gestalten Lehrpläne, halten Vorlesungen und Seminare, und fördern die akademische Entwicklung der Studierenden. Zudem sind sie oft in der akademischen Selbstverwaltung tätig.

Warum sollte ich Hochschullehrer:in werden?

Leidenschaft für Lehre und Forschung Hochschullehrer:innen haben die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Leidenschaft in ihrem Fachgebiet an Studierende weiterzugeben und sie auf ihrem akademischen Weg zu begleiten. Wenn man eine Begeisterung für das Lehren und Forschen hat, ist dieser Beruf eine hervorragende Wahl.

Gestaltung der Zukunft Durch die Ausbildung und den Einfluss auf die nächste Generation von Fachkräften können Hochschullehrer:innen aktiv zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen. Ihre Lehre und Forschung können wichtige Impulse für Innovation und gesellschaftlichen Fortschritt geben.

Akademische Freiheit Hochschullehrer:innen genießen meist ein hohes Maß an akademischer Freiheit, was ihnen ermöglicht, eigene Forschungsprojekte zu verfolgen und Themen zu behandeln, die ihnen wichtig sind. Diese Freiheit fördert Kreativität und Selbstverwirklichung.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit Der Beruf eröffnet Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten und Disziplinen, was zu interessanten Projekten führt und den Horizont erweitert.

Vielfältige Karriereoptionen Hochschullehrer:innen können in verschiedenen Bereichen tätig sein, sei es in der Lehre, der Forschung oder in der Verwaltung. Zudem haben sie oft die Möglichkeit, in internationalen Netzwerken zu arbeiten und ihre Karriere global auszurichten.

Einflussnahme auf Bildung Hochschullehrer:innen haben die Möglichkeit, direkt an der Gestaltung der Hochschulbildung und der Studieninhalte mitzuarbeiten, was einen wesentlichen Beitrag zur Qualität der Ausbildung leistet.

Welche Aufgaben hat jemand im Beruf Hochschullehrer:in?

Die wichtigsten Aufgaben umfassen die Vorbereitung und Durchführung von Vorlesungen, Betreuung von Studierenden, Forschung, Publikation von wissenschaftlichen Arbeiten und Mitwirkung in akademischen Gremien.

Wo arbeit jemand im Beruf Hochschullehrer:in?

Jemand in diesem Beruf arbeitet typischerweise in:
  • Universitäten
  • Fachhochschulen
  • Privatuniversitäten
  • Bildungseinrichtungen für Erwachsenenbildung
  • Berufsschulen
  • Online-Universitäten

Welche Fähigkeiten zeichnen eine Person mit dem Beruf aus?

Ein:e Hochschullehrer:in besitzt typischerweise folgende Fähigkeiten:

  • Fachliche Expertise in einem bestimmten Gebiet
  • Pädagogische Fähigkeiten
  • Kommunikationsfähigkeiten
  • Fähigkeit zum kritischen Denken
  • Präsentationsfähigkeiten
Viele Personen in diesem Beruf besitzen weitere Fähigkeiten:

  • Forschungsfähigkeiten
  • Networking-Fähigkeiten
  • Interkulturelle Kompetenzen
  • Projektmanagement-Fähigkeiten
  • Selbstorganisation

Welche Herausforderungen erwarten mich?

Als Hochschullehrer:in steht man vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Dazu gehören die didaktische Weiterentwicklung, um die Lehrmethoden an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen, sowie die Anforderungen, Forschungsergebnisse zu veröffentlichen und Projekte zu beantragen. Auch die Balance zwischen Forschung und Lehre kann eine Herausforderung darstellen, da beide Bereiche zeitintensive Verpflichtungen mit sich bringen. Des Weiteren müssen Hochschullehrer:innen oft administrative Aufgaben bewältigen, wie die Prüfung von Abschlussarbeiten und die Teilnahme an Gremien. Auch die Betreuung von Studierenden, sei es in Form von Sprechstunden oder der Unterstützung bei der Karriereplanung, ist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Zudem müssen sie sich mit der Digitalisierung der Lehre und den damit verbundenen technischen Herausforderungen auseinandersetzen.

Wie ist die Entwicklung im Beruf?

Der Einstieg in den Beruf des Hochschullehrers oder der Hochschullehrerin erfolgt in der Regel über einen akademischen Werdegang, der die folgenden Schritte umfassen kann:

  1. Studium: Der erste Schritt ist der Erwerb eines Hochschulabschlusses (Bachelor und Master) in einem entsprechenden Fachbereich.

  2. Promotion: Um als Hochschullehrer:in tätig zu werden, ist in den meisten Fällen eine Promotion zwingend erforderlich. Die Dissertation sollte ein eigenständiges Forschungsprojekt umfassen.

  3. Postdoc-Phase: Nach der Promotion ist es üblich, eine Postdoc-Phase einzulegen. Hierbei erfolgt oft eine weitere Forschungstätigkeit an einer Hochschule oder in einer Forschungsinstitution, um sich zusätzliche Qualifikationen und Veröffentlichungen zu erarbeiten.

  4. Habilitation: In vielen Fachbereichen wird die Habilitation benötigt, um eine Professur zu erhalten. Diese ist eine umfassende wissenschaftliche Arbeiten, die eine eigenständige Forschungsleistung nachweist.

  5. Berufserfahrung: Gleichzeitig ist es wichtig, Lehrerfahrung an Hochschulen zu sammeln. Dies geschieht in der Regel durch Lehrtätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder in der Lehre als Dozent:in.

  6. Networking: Die Teilnahme an Konferenzen und der Aufbau von Kontakten innerhalb der akademischen Gemeinschaft sind entscheidend für die berufliche Entwicklung.

Aufstiegschancen:

Die Aufstiegschancen in der akademischen Welt sind oft an die Erreichung verschiedener Status und Titel geknüpft:

  • Juniorprofessor:in (tenure track): Eine Anstellung, die oft eine feste Professur in Aussicht stellt, wenn die Lehr- und Forschungsleistungen ausreichend sind.
  • Wissenschaftliches Personal kann in Leitungspositionen wie Studiengangsleitung, geschäftsführende/r Direktor/in von Institute oder Fakultäten aufsteigen.
  • Professur: Um eine vollwertige Professur zu erlangen, müssen sowohl Forschung als auch Lehre exzellente Ergebnisse nachweisen.

Typische Karrierewege:

  1. Wissenschaftlicher Mitarbeiter → Postdoc → Juniorprofessor → Professor (in der Regel läuft dieser Weg über Habilitation)
  2. Wissenschaftlicher Mitarbeiter → Senior Lecturer (Dozent) → Professor (in Systemen ohne Habilitation und mit größerem Fokus auf die Lehre)
  3. Wissenschaftlicher Mitarbeiter → Forschungsgruppe leiten → Professor (sobald die eigene Forschungsgruppe etabliert und erfolgreich sind)

Die Karrieremöglichkeiten für Hochschullehrer:innen sind stark von der jeweiligen Hochschule, dem Fachbereich und der Forschungsausrichtung abhängig. Es kann hilfreich sein, sich auf spezifische Felder zu spezialisieren oder interdisziplinäre Ansätze zu verfolgen, um sich von anderen Kandidaten abzuheben.

Wie schaut ein typischer Tag in diesem Beruf aus?

Ein typischer Tag für eine:n Hochschullehrer:in beginnt oft mit der Vorbereitung auf den Unterricht. Früh morgens wird das Material für die Vorlesung durchgesehen und eventuell letzte Änderungen an Folien oder Unterlagen vorgenommen. Danach geht es zur ersten Vorlesung des Tages, in der Studierende zu erwarten sind. Hier wird interaktiv unterrichtet, Fragen beantwortet und Diskussionen gefördert.

Nach der Vorlesung steht oft eine Sprechstunde auf dem Programm, in der Studierende individuelle Fragen klären, Unterstützung bei Projekten oder Prüfungen erhalten können. Diese direkte Interaktion ist wichtig, um eine Beziehung zu den Studierenden aufzubauen und sie in ihrer akademischen Laufbahn zu unterstützen.

Am Nachmittag können dann Seminare oder Workshops stattfinden, in denen spezifischere Themen behandelt werden, oft mit einer stärkeren Beteiligung der Studierenden. Es wird in Gruppen gearbeitet, Präsentationen vorbereitet und neue Ideen besprochen.

Neben der Lehre gehört auch administrative Arbeit zum Alltag. Es müssen Leistungsnachweise verwaltet, Forschungsvorhaben geplant und Dokumente für die Studienfächer erstellt oder aktualisiert werden.

Auch die Forschung nimmt einen wichtigen Teil des Arbeitstags ein. Hochschullehrer:innen arbeiten an Projekten, lesen aktuelle Forschungsliteratur und schreiben Artikel zur Veröffentlichung in wissenschaftlichen Journalen.

Zurückblickend ist der Tag oft von einer Mischung aus Lehre, Betreuung von Studierenden, Büroarbeit und Forschung geprägt – eine ausgewogene Kombination, die sowohl persönliche als auch akademische Lebensbereiche umfasst.

Wie zufrieden sind Personen in dem Beruf / Work-Life-Balance?

Die berufliche Zufriedenheit von Hochschullehrern ist in der Regel hoch. Viele schätzen die Möglichkeit, Wissen weiterzugeben, mit Studierenden zu interagieren und eigene Forschung zu betreiben. Die Flexibilität bezüglich der Lehr- und Forschungszeiten contributes zur positiven Work-Life-Balance.

Allerdings können auch Herausforderungen wie administrativer Aufwand, Druck zur Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und unregelmäßige Arbeitszeiten auftreten, die die Work-Life-Balance beeinträchtigen können. Insgesamt ermöglicht die akademische Karriere jedoch oft eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Vergleich zu vielen anderen Berufen.

Was trägt der Beruf zur Gesellschaft bei?

  1. Wissensvermittlung: Hochschullehrkräfte vermitteln fundiertes Wissen in ihrem Fachgebiet und tragen so zur Bildung der Studierenden bei.

  2. Forschung und Innovation: Sie sind oft an Forschungsprojekten beteiligt, die neue Erkenntnisse und Technologien hervorbringen, die für die Gesellschaft von Nutzen sind.

  3. Förderung kritischen Denkens: Hochschullehrer:innen fördern das kritische und analytische Denken, was die Studierenden auf die Herausforderungen des Berufslebens vorbereitet und sie in die Lage versetzt, informierte Entscheidungen zu treffen.

  4. Soziale Mobilität: Durch die Ausbildung und Qualifikation von Studierenden tragen Hochschullehrer:innen zur sozialen Mobilität bei und eröffnen Chancen für eine bessere Zukunft.

  5. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Sie fördern die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen und tragen zur Entwicklung ganzheitlicher Lösungen für komplexe gesellschaftliche Probleme bei.

  6. Berufsbezogene Ausbildung: Hochschullehrer:innen bereiten die Studierenden auf spezifische Berufe vor und verbessern dadurch die Qualität der Arbeitskräfte in der Gesellschaft.

  7. Engagement in der Gesellschaft: Viele Hochschullehrer:innen sind ehrenamtlich oder in Projekten für das Gemeinwohl engagiert, wodurch sie zur Entwicklung ihrer Gemeinden beitragen.

  8. Wissenschaftliche Aufklärung: Sie tragen zur Aufklärung der Öffentlichkeit über wissenschaftliche Themen bei, was zu einer informierteren Gesellschaft führt und gegen Fehlinformationen wirkt.