Berufe vorgestellt - Geschichtslehrer:in
Alle Rollen anzeigen / Seite G anzeigenWarum sollte ich Geschichtslehrer:in werden?
Leidenschaft für Geschichte
Geschichtslehrer:innen haben die Möglichkeit, ihre Begeisterung für Geschichte und das Verständnis für vergangene Ereignisse mit Schüler:innen zu teilen. Wenn man eine Leidenschaft für historische Themen hat, kann dieser Beruf sehr erfüllend sein.
Einfluss auf die Schüler:innen
Geschichtslehrer:innen spielen eine zentrale Rolle in der Bildung junger Menschen, indem sie ihnen helfen, die Welt um sie herum zu verstehen und kritisch zu denken. Sie fördern nicht nur das Wissen über die Vergangenheit, sondern auch die Fähigkeit, aus diesen Erfahrungen zu lernen.
Vielfältige Unterrichtsinhalte
Der Geschichtsunterricht umfasst eine Vielzahl von Themen, von alten Zivilisationen bis zu modernen Entwicklungen. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass der Unterricht stets interessant und abwechslungsreich bleibt.
Förderung von kritischem Denken
Geschichtslehrer:innen fördern das analytische und kritische Denken der Schüler:innen, indem sie sie dazu anregen, verschiedene Perspektiven auf historische Ereignisse zu betrachten und eigene Meinungen zu bilden.
Interaktive Lehrmethoden
Geschichtsunterricht kann kreativ und interaktiv gestaltet werden, sei es durch Projekte, Präsentationen, Exkursionen oder Rollenspiele, was den Unterricht für beide Seiten spannend macht.
Gestaltung der Zukunft
Geschichtslehrer:innen tragen dazu bei, zukünftige Generationen zu informieren und zu inspirieren, damit diese aus der Geschichte lernen und eine bessere Gesellschaft aufbauen können. Ihre Arbeit hat somit einen langfristigen Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaft.
Welche Aufgaben hat jemand im Beruf Geschichtslehrer:in?
Die wichtigsten Aufgaben umfassen die Vorbereitung von Unterrichtsmaterial, Durchführung von Unterrichtseinheiten, Bewertung der Schülerleistungen sowie die Förderung des kritischen Denkens und historischen Bewusstseins.
Wo arbeit jemand im Beruf Geschichtslehrer:in?
- Schulen
- Universitäten
- Kindergärten
- Krankenhäuser
- Bibliotheken
- Archive
Welche Fähigkeiten zeichnen eine Person mit dem Beruf aus?
- Umfassendes Geschichtswissen
- Didaktische Fähigkeiten
- Kommunikationsfähigkeit
- Fähigkeit zur Gruppenmoderation
- Geduld und Empathie
- Fähigkeit zur Klassenführung
- Fähigkeit zur kritischen Analyse von historischen Quellen
- Geschick in der Erstellung von Lehrmaterialien
- Kompetenz in der Nutzung von digitalen Lehrmitteln
- Interkulturelle Kompetenz
- Fähigkeit, Schüler zu motivieren
- Fähigkeit zur Differenzierung im Unterricht
Welche Herausforderungen erwarten mich?
Als Geschichtslehrer:in steht man vor verschiedenen Herausforderungen. Dazu gehört zunächst die Schwierigkeit, das Interesse der Schüler an historischen Themen zu wecken. Viele Schüler empfinden Geschichte als trocken und irrelevant für ihr Leben.
Ein weiteres Problem ist der Umgang mit unterschiedlichen Kenntnisständen der Schüler. In einer Klasse kann es große Unterschiede bezüglich Vorwissen und Interesse geben, was eine differenzierte Unterrichtsgestaltung erforderlich macht.
Die Vermittlung von historischen Inhalten und deren kritischer Reflexion erfordert viel Vorbereitung, da es wichtig ist, verschiedene Perspektiven zu beleuchten und den Schülern zu helfen, historische Zusammenhänge zu verstehen. Dazu kommt die Notwendigkeit, aktuelle Ereignisse und deren historische Hintergründe miteinander zu verknüpfen, um Relevanz und Anwendung zu zeigen.
Außerdem kann das Führen von Diskussionen über kontroverse Themen wie Krieg, Kolonialismus oder Rassismus herausfordernd sein, da die Schüler unterschiedliche Meinungen und Emotionen mitbringen. Der Geschichtsunterricht erfordert daher nicht nur Fachwissen, sondern auch pädagogisches Geschick und Empathie.
Nicht zuletzt fehlt oft die notwendige Zeit, um umfassend auf Themen einzugehen, und es besteht der Druck, den Lehrplan einzuhalten, was die Lehrer:innen zusätzlich belastet. Die Suche nach geeigneten Materialien und Methoden, um Geschichte lebendig zu vermitteln, ist eine kontinuierliche Herausforderung.
Wie ist die Entwicklung im Beruf?
Einstiegsmöglichkeiten als Geschichtslehrer:in: 1. Abgeschlossene Hochschulausbildung: Um Geschichtslehrer:in zu werden, benötigt man in der Regel ein Lehramtsstudium mit Fachrichtung Geschichte, das mit einem Bachelor oder Master abgeschlossen wird. 2. Referendariat: Nach dem Studium erfolgt meist ein Referendariat, in dem praktische Erfahrungen in Schulen gesammelt werden. 3. Beamtenstatus: Viele Geschichtslehrer:innen werden verbeamtet, was oft auch eine gute Jobgarantie bietet.
Aufstiegschancen: 1. Fachleiter:in: Mit Erfahrung kann man Fachleiter:in für Geschichte werden und die Lehrpläne an Schulen mitgestalten. 2. pädagogische Leitung: Über eine Ausbildung zur Schulleitung oder spezielle Fortbildungen kann man in die pädagogische Leitung aufsteigen. 3. Schulentwicklung: Mitarbeit an Projekten zur Schulentwicklung und Inklusion kann ebenfalls neue Perspektiven eröffnen.
Typische Karrierewege: 1. Quereinstieg: Personen mit einer Leidenschaft für Geschichte und Lehrerfahrung in anderen Fächern können auch als Quereinsteiger jederzeit in den Beruf einsteigen. 2. akademische Laufbahn: Für Geschichtslehrer:innen, die eine akademische Karriere anstreben, gibt es die Möglichkeit, an Universitäten zu lehren oder in der Forschung tätig zu werden. 3. Weiterbildung: Fort- und Weiterbildungen in Fächern wie Didaktik oder Sonderpädagogik können zusätzliche Karriereoptionen eröffnen, und Lehrer:innen haben oft die Chance, sich in neuen Feldern wie Medienpädagogik oder Digitalisierung weiterzubilden.
Wie schaut ein typischer Tag in diesem Beruf aus?
Ein typischer Tag als Geschichtslehrer:in beginnt meist früh am Morgen. Ich komme gegen 7:30 Uhr in die Schule an, richte mein Klassenzimmer her, indem ich die Tafel beschrifte und die benötigten Materialien für den Unterricht vorbereite. Bis zum ersten Unterrichtsblock habe ich noch etwas Zeit, um meine E-Mails zu überprüfen und eventuell Rückmeldungen auf Anfragen von Schüler:innen oder Kolleg:innen zu geben.
Der Unterricht beginnt um 8:00 Uhr. Ich unterrichte verschiedene Klassenstufen, daher kann mein Stundenplan variieren. In der ersten Stunde habe ich vielleicht eine Klasse der 8. Jahrgangsstufe. Wir behandeln das Thema „Die Weimarer Republik“. Ich beginne mit einer kurzen Wiederholung und stelle Fragen, um das Vorwissen der Schüler:innen abzurufen. Danach führe ich eine interaktive Diskussion über die Herausforderungen dieser Zeit und lasse die Schüler:innen in Gruppenarbeiten verschiedene Aspekte analysieren.
Nach der ersten Stunde gibt es eine kurze Pause. Diese Zeit nutzen viele Schüler:innen, um mit mir zu sprechen oder Fragen zu klären. Im Kontakt mit den Schüler:innen wichtig ist mir, dass sie sich wohlfühlen und sich trauen, Fragen zu stellen.
In der zweiten Stunde unterrichte ich eine 10. Klasse über den Zweiten Weltkrieg. Hier plane ich eine multimediale Präsentation, die Dokumentarfilme und historische Fotos enthält. Der Einsatz von Technik ist mir wichtig, um den Unterricht anschaulicher zu gestalten. Ich nutze auch kleine Quizze zur Überprüfung des Wissens.
Nach der zweiten Stunde habe ich eine Freistunde, die ich oft für die Vorbereitung der nächsten Stunden oder die Korrektur von Hausaufgaben nutze. Ich spreche auch mit Kolleg:innen über gemeinsame Projekte oder schulinterne Veranstaltungen, an denen wir teilnehmen wollen.
Am Nachmittag unterrichte ich eine Abschlussklasse, die sich auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet. Wir wiederholen zentrale Themen und diskutieren Prüfungsformate. Ich gebe den Schüler:innen Tipps, wie sie sich am besten auf die Prüfungen vorbereiten können und besprechen die Beurteilungskriterien.
Der Schultag endet gegen 15:00 Uhr, doch oft bleibt man länger, um Materialien zu erstellen, Meetings zu besuchen oder mit Kollegen:innen über schulische Belange zu sprechen. Es gibt immer wieder Projekte wie Exkursionen zu historischen Stätten oder das Organisieren von Geschichtswettbewerben, die zusätzliche Zeit und Planung erfordern.
Am Ende des Tages reflektiere ich oft meinen Unterricht und denke darüber nach, welche Themen beim nächsten Mal noch vertieft oder anders behandelt werden könnten. Wenn ich nach Hause komme, prüfe ich oft noch einmal meine Unterlagen oder bereite Materialien für den nächsten Schultag vor, bevor ich mich entspanne.
Wie zufrieden sind Personen in dem Beruf / Work-Life-Balance?
Die berufliche Zufriedenheit und Work-Life-Balance von Geschichtslehrer:innen sind im Allgemeinen als positiv zu bewerten, jedoch mit bestimmten Herausforderungen verbunden. Geschichtslehrer:innen empfinden oft eine hohe Erfüllung durch die Möglichkeit, Wissen zu vermitteln und die Neugier der Schüler:innen für die Vergangenheit zu wecken. Das Unterrichten von Geschichtsunterricht ermöglicht ihnen, kreative Lehrmethoden zu entwickeln und mit verschiedenen Altersgruppen zu arbeiten.
Allerdings gibt es auch Aspekte, die die berufliche Zufriedenheit beeinflussen können, wie hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck durch Verwaltungsaufgaben und das Korrigieren von Prüfungen. Die Work-Life-Balance kann stark von der Schulform und dem jeweiligen Schulsystem abhängen, wobei Lehrer:innen oft auch nach der Schule Zeit mit Vorbereitung und Weiterbildung verbringen müssen.
Insgesamt erleben viele Geschichtslehrer:innen eine gewisse Flexibilität im Beruf, besonders hinsichtlich der Stundenplanung, was zu einer besseren Work-Life-Balance beitragen kann. Vor allem während der Ferienzeiten haben sie die Möglichkeit, intensiver mit Familie und Freizeitaktivitäten zu verbringen.
Was trägt der Beruf zur Gesellschaft bei?
Wissensvermittler: Geschichtslehrer:innen vermitteln Wissen über historische Ereignisse, Kulturen und gesellschaftliche Entwicklungen, die das Verständnis der Gegenwart fördern.
Kritisches Denken: Der Geschichtsunterricht fördert kritisches Denken und analytische Fähigkeiten, indem Schüler:innen lernen, Quellen zu hinterfragen und verschiedene Perspektiven zu betrachten.
Identitätsbildung: Geschichtslehrer:innen unterstützen Schüler:innen dabei, ihre kulturelle und nationale Identität zu entwickeln, indem sie die Geschichte ihrer Herkunft und deren Bedeutung vermitteln.
Gesellschaftliche Werte: Durch die Vermittlung von Themen wie Gerechtigkeit, Demokratie und Menschenrechten tragen Geschichtslehrer:innen zur Entwicklung von sozialen Werten und ethischen Grundsätzen in der Gesellschaft bei.
Förderung des Geschichtsbewusstseins: Sie sensibilisieren Schüler:innen für die Lektionen der Geschichte, um Wiederholungen von Fehlern der Vergangenheit zu vermeiden und die Bedeutung von Fortschritt und Veränderung zu erkennen.
Engagement für Demokratie: Geschichtslehrer:innen zeigen auf, wie historische politische Systeme funktioniert haben und ermutigen Schüler:innen, aktiv an der Demokratie und Gesellschaft teilzunehmen.
Interkulturelles Verständnis: Der Geschichtsunterricht fördert das Verständnis für andere Kulturen und deren Geschichte, was zu Toleranz und Respekt in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft führt.
Vorbereitung auf die Zukunft: Durch das Studium der Geschichte werden Schüler:innen auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft vorbereitet, indem sie die Zusammenhänge und Konsequenzen politischer und gesellschaftlicher Entscheidungen erkennen.